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Im Jahr 2016 entschied sich Sonia Villalobos, CFA, ihre Finanzkenntnisse an die nachfolgende Generation von Fachleuten weiterzugeben. Sie wurde Dozentin bei Insper, einer tertiären Bildungseinrichtung, auf deren Lehrplan nur Fächer wie Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Technik stehen.
„Ich möchte alle Kenntnisse, die ich im Berufsleben in der Finanzbranche gesammelt habe, an Studierende weitergeben, die am Anfang ihrer Karriere stehen“, so Villalobos.
Villalobos studierte an São Paulos hoch angesehener Fundação Getúlio Vargas, als sich Brasilien in einer von Stagnation, Inflation und Krisen gekennzeichneten Phase befand, die heute als „verlorenes Jahrzehnt“ bezeichnet wird.
Der massive Schuldenberg, der sich während des Wirtschaftsaufschwungs in den 1960er- und 1970er-Jahren angesammelt hatte, wollte bedient werden, und der Internationale Währungsfonds erlegte dem Land stringente Sparmaßnahmen auf, damit es seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen konnte. Die Maßnahmen erfüllten ihren Zweck, gingen jedoch zu Lasten von Wachstum und Inflation.
Die Aussichten für Finanzexperten waren zu der Zeit nicht nur düster, sondern regelrecht einsam. Unterentwickelte Märkte bedeuteten einen unterentwickelten Berufsstand, wenige Frauen in der Branche und keinen einzigen CFA® Charterholder in ganz Südamerika. Für Villalobos bedeutete es, dass sie ganz allein agierte.
**International Monetary Fund: World Economic Outlook, 2017„Der Anfang war eine echte Herausforderung. Es gab so viel, das wir nicht wussten“, so Villalobos. „Zu der Zeit fragte mich ein US-Klient etwas zu EBITDA. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon er sprach!“
Villalobos hat sich Brasiliens finanziellen Herausforderungen nicht nur direkt gestellt, sondern sie auch problemlos überwunden. Im Verlauf weniger Jahre stieg sie schnell zur Leiterin des 1989 größten lateinamerikanischen Aktienteams auf der Verkäuferseite auf.
Doch 1994 veränderte sich alles.
Im Jahr 1994 führte die brasilianische Regierung den Realplan ein, der Währung und Wirtschaft des Landes von Grund auf veränderte. Erstmals in ihrer beruflichen Laufbahn erlebte Villalobos stabile Märkte und Wachstumschancen für die Finanzbranche.
Im selben Jahr schloss sie auch Stufe III des CFA®-Programms ab, was sie nicht nur zur ersten CFA Charterholderin Südamerikas, sondern zum ersten Charterholder des Kontinents überhaupt machte.
Das CFA-Programm war für Villalobos eine Möglichkeit, ihre ausländischen Kollegen nicht nur zu verstehen, sondern sich auch ihren Respekt zu verdienen.
Sonia Villalobos, CFA
In ihrem Karriereverlauf hat Villalobos den grundlegenden Wandel einer Volkswirtschaft miterlebt, ein eigenes Beratungsunternehmen — Villalobos Consultoria Ltda. — gegründet und jahrzehntelang im Aufsichtsrat von Telefônica Brasil gesessen, seit Langem eines von Brasiliens zehn größten Aktienunternehmen.
Doch es ist das nächste Kapitel ihrer beruflichen Laufbahn, das Heranziehen einer Generation von Experten, die in ihre Fußstapfen treten, das sie am meisten begeistert.
„Wenn ich in meinem Berufsleben Neuland für die Finanzexperten Brasiliens betreten habe, diente es genau diesem Zweck: die nächste Generation mitzuerleben, die eigene Wege einschlägt und der Investmentbranche neue Dimensionen eröffnet.“
Mehr als 450 Universitäten arbeiten mit dem CFA Institute zusammen, um eine auf Ethik fußende Ausbildung in der Finanzbranche zu fördern.
Jedes Jahr stellen sich mehr als 5.000 Studierende in aller Welt der CFA Institute Research Challenge.
CFA Institute aktualisiert den Lehrplan seines Programms jedes Jahr anhand von Rückmeldungen tausender globaler Praktiker, um sicherzustellen, dass die Kandidaten mit den entscheidenden Kompetenzen für die heutige Investmentbranche ausgestattet sind.
Brasilien hat seit der Krise in den 1980ern einen langen Weg zurückgelegt, doch es ist noch viel zu tun. Der Wiederaufschwung nach der weltweiten Rezession von 2008 war schwierig, ebenso Korruptionsskandale und zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit, die kürzlich auch ins internationale Augenmerk rückten. Außerdem ließen Ökonomen 2017 den Begriff „verlorenes Jahrzehnt“ wieder aufleben, um die anstrengenden Jahre zu beschreiben, die auf Brasilien zukommen.
Bei Insper unterrichtet Villalobos Brasiliens zukünftige Führungskräfte der Finanzbranche darin, wie sozial verantwortliche Investitionen und Chancenvielfalt bei der Entscheidungsfindung einen positiven Unterschied in der Welt bewirken können — ohne Abstriche beim beruflichen Erfolg.
„Ethisch vertretbare Entscheidungen zu fällen und Erfolg in der Finanzbranche gehen Hand in Hand“, so Villalobos. „Ich weiß, dass meine Schüler motiviert sind, die Welt durch ihren Berufsstand — zum Besseren — zu verändern, und das macht mich stolz darauf, sie zu unterrichten.“
Sonia Villalobos ist davon überzeugt, dass Veränderungen in der Finanzbranche bereits bei der Ausbildung beginnen. Im Jahr 1988 saß sie an ihrem Schreibtisch und träumte davon, Brasiliens Wirtschaft zu transformieren. Im Jahr 2018 steht sie am Lehrerpult und ermuntert ihre Schüler dazu, das Gleiche zu tun.